Marko Feingold – Ein jüdisches Leben
Österreich 2020; Regie: Christian Krönes, Florian Weigensamer, Christian Kermer, Roland Schrotthofer; 115 Min; dt. OF
Marko Feingold. Holocaust-Überlebender. Fluchthelfer zehntausender KZ-Gefangener. Ehrenbürger der Stadt Salzburg. Unermüdlicher Mahner gegen das Vergessen und Verdrängen. Geboren 1913, wuchs er in der Wiener Leopoldstadt auf. Nach einer Lehre tingelte er mit seinem Bruder Ernst als Vertreter durch Italien. 1938 wurde er anlässlich eines Aufenthalts in Wien kurz nach dem Anschluss Österreichs von den Nazis verhaftet. Er überlebte die KZ Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald, wo er bis zur Befreiung 1945 interniert war. Nach dem Krieg wurde er zum Fluchthelfer für ehemalige KZ-Gefangene, die er von Österreich über die Alpen nach Italien und weiter nach Palästina schleuste. Er war der älteste Jude Österreichs und Präsident der Jüdischen Kultusgemeinde der Stadt Salzburg.
„Ein jüdisches Leben“ porträtiert eine der prägendsten Persönlichkeiten der österreichischen Zeitgeschichte. Die Regisseure Christian Kermer, Christian Krönes, Florian Weigensamer und Roland Schrotthofer dokumentieren die schicksalhaften Ereignisse und Wendungen im Leben von Marko Feingold sowie sein Überleben in der unmenschlichsten Epoche der Geschichte. Es sind warnende Erinnerungen an zukünftige Generationen – in schlichte, intime Schwarz-Weiß-Bilder gegossen. Zugleich beleuchtet der Film aktuelle politische Entwicklungen und stellt zeitlose Fragen nach Moral, Verantwortung und der Würde des Menschen.
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