Von der langsamen Zeit
Weihnachten naht: Jene Zeit des Jahres, in der vereinzelte Schneeflocken den öffentlichen Verkehr lahmlegen, Alu-Nikolos von jedem Regal grinsen und sich eine Punschwolke über das Land legt. Aber ebenso die Zeit, in der sich trotzdem alles auf angenehme Art langsamer und leiser anfühlt. Und so lehnt sich auch Federspiel ein wenig zurück und übt sich in saisonaler Entschleunigung: Der gemischte Bläsersatz interpretiert in seinem Programm „Von der langsamen Zeit“ Weihnachts- und Winterstücke aus verschiedensten Traditionen, ohne dabei moderne Klangexperimente zu vernachlässigen. Von hiesigen Turmbläser-Klassikern über selten gehörte Volkslieder bis zu spanischen Villancicos Navideños wird sich alles mit Spielfreude und unaufdringlicher Virtuosität angeeignet. Stellenweise geht’s dabei auch durchaus flotter zu, reine Besinnlichkeit führt schließlich zur Besinnungslosigkeit. In seiner Ganzheit ist das Programm ein weiterer Federspielscher Beweis dafür, dass man Tradition nicht schunkelnden Spießern überlassen sollte – auch nicht zu Weihnachten.
Text: M. Krausgruber
Besetzung:
Christian Amstätter – Bassposaune, Gesang
Thomas Winalek – Posaune, Basstrompete, Gesang
Christoph Moschberger – Flügelhorn, Gesang, Komposition
Philip Haas – Trompete, Flügelhorn, Gesang
Roland Eitzinger – Tuba, Gesang
Simon Zöchbauer – Trompete, Flügelhorn, Piccolo Trompete, Zither, Gesang, Komposition
Frédéric Alvarado – Klarinette, Komposition
Website: feder-spiel.at