Herbert Prohaska
Herbert Prohaska feiert im August seinen 70. Geburtstag – und ist so präsent wie eh und je. Als Spieler, Trainer und Fernsehanalytiker hat er den österreichischen Fußball geprägt wie kaum ein anderer – bodenständig, humorvoll und mit feinem Gespür für den richtigen Schmäh.
Eine Karriere für die Geschichtsbücher
Geboren am 8. August 1955 in Wien-Simmering, beginnt Herbert Prohaskas Fußballkarriere im Alter von neun Jahren beim Klub seines Vaters, Vorwärts XI. Von dort führt ihn sein Weg bis nach Italien, zur AS Rom und zu Inter Mailand – und wieder zurück nach Wien zu „seiner“ Austria. Dort wird er mehrfacher Meister und Cupsieger, schießt das Nationalteam mit seinem legendären „Spitz von İzmir“ zur WM 1978 – und wird als Teil des Wunderteams von Córdoba zur österreichischen Fußballlegende. Sein Markenzeichen in den frühen Jahren: die langen, lockigen Haare, denen er auch seinen bis heute bekannten Spitznamen „Schneckerl“ verdankt.
Als Trainer setzt Herbert Prohaska ebenso Meilensteine: Zwei Meistertitel und zwei Pokalsiege mit der Austria Wien, eine WM-Qualifikation als ÖFB-Teamchef – ehe er 1999 nach dem 0:9 gegen Spanien als Cheftrainer der Nationalmannschaft zurücktritt. Dennoch bleibt er präsent: Seit über 25 Jahren analysiert er Fußballspiele im ORF mit trockenem Humor, klarem Blick aufs Spielgeschehen und seinem markanten „Gute Nacht!“-Ausspruch zum Sendeschluss, den Fußballfans im ganzen Land schätzen.
Ein Leben für Familie, Fußball – und den Schmäh
Was Herbert Prohaska über all die Jahrzehnte trägt, ist ein stabiles Fundament: seine Familie, sein Heimatgefühl, seine langjährigen Freundschaften. In der ORF-Doku „Mein Simmering“ erzählt er von seiner Kindheit in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, seiner Ausbildung zum Automechaniker und seinen Anfängen mit dem runden Leder. Auch privat blieb er bodenständig: Seit Jugendtagen ist er mit seiner Frau Elisabeth verheiratet, mit der er auch den beruflichen Alltag meistert. Über vier Jahrzehnte lebte seine Schwiegermutter mit im Haushalt – familiärer Zusammenhalt hat bei ihm immer Vorrang.
Kein Wunder also, dass „Schneckerl“ über die Jahre zur Projektionsfläche für viele wurde: Der ehrliche Kicker von nebenan, der charmante TV-Analytiker mit Wiener Schmäh – und eine Konstante in einer sich rasant verändernden Fußballwelt.
Zwischen Rampenlicht und Rückzug
Anlässlich seines runden Geburtstags rückt Herbert Prohaska erneut ins Rampenlicht – wenn auch nicht ganz freiwillig. Das Interesse an seiner Person ist ungebrochen, sein Kalender voller denn je. Interviews, Auftritte, TV-Anfragen: Die Aufmerksamkeit ehrt ihn, aber sie fordert ihn auch. In dem ein oder anderen Interview lässt er durchblicken, dass mit der WM 2026 vielleicht Schluss sein könnte beim ORF – zu viel Veränderung, zu wenig Vertrautes. Der Fußball sei professioneller geworden, aber auch distanzierter. Nähe, Kameradschaft und Spontanität – all das vermisse er zunehmend in der modernen Fußballwelt.
Die Fußballlegende live im OVAL
Am 25. September steht Herbert Prohaska live auf der OVAL-Bühne – mit einem besonderen Geburtstagsprogramm. In der Gesprächsreihe „Auf dem roten Stuhl“ plaudert Host Bernhard Egger mit dem Publikumsliebling über Musik, Fußball und prägende Stationen seines Lebens – tiefgründig, unterhaltsam und überraschend offen. Doch damit nicht genug: Herbert Prohaska greift auch selbst zum Mikrofon! Unterstützt vom Wiener Sänger Pete Art und einer hochkarätigen Live-Band (u. a. mit Bernhard Egger selbst am Schlagzeug) trifft Austropop auf italienisches Lebensgefühl, Rock’n’Roll auf Wiener Schmäh. Wie bei allen Ausgaben der Gesprächsreihe „Auf dem roten Stuhl“ gilt auch diesmal: Wer kommt, erlebt Persönliches. Und Musik. Und einen Herbert Prohaska, wie man ihn selten sieht.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Prohaska
https://www.profil.at/gesellschaft/herbert-prohaska-wird-70-und-weiss-ohne-freunderlwirtschaft-geht-es-nicht/403059162
https://www.meinbezirk.at/c-leute/herbert-prohaska-verlaesst-2026-den-orf_a7468324