Mike Supancic

Eine Zeitreise durch das wohl unbekannteste Spitzenhotel der Welt unternimmt der Stimmkünstler Mike Supancic in seinem aktuellen Musikkabarett. Im Grand Hotel Supancic rennt der Schmäh – trotz Corona. Wenn der Hausmeister, ein Aluhutträger, oder Bastis Lonely-Handybussi-Band auftreten, bleibt kein Auge trocken. Für das EUROPARK-Magazin 01/2022 haben wir Mike Supancic zum Interview gebeten.

Herr Supancic, in Ihrem aktuellen Programm stimmen Sie wieder Dutzende bekannte Lieder an, die Sie mit Ihren eigenen Texten versehen. Was ist wichtiger: der Spaß oder die Hintergründigkeit?
Am gelungensten ist es, wenn’s lustig und hintergründig zugleich ist. Dann bin ich sehr zufrieden. Aber wenn’s eine gute Pointe ist, über die einfach nur gelacht wird, ist das auch okay. Oft sagen mir ja Leute, dass man bei
mir erst beim zweiten Mal Hinhören den wahren Kern mitkriegt.

Das „Grand Hotel Supancic“ ist Ihr 19. Programm. Was dient Ihnen als Inspirationsquelle?
Da gibt’s vieles. Das kann beim Spazierengehen sein, beim Zeitunglesen oder wenn ich in der U-Bahn sitze, dass ich auf einmal eine Idee habe und mir die notiere. Darum hab’ ich immer ein kleines Büchl’ eingesteckt. Wenn ich dann an einem neuen Programm arbeite, durchforste ich diese Ideen.

Die Pandemie hat Ihre Branche hart getroffen. Wie sind Sie durch diese herausfordernde Zeit gekommen?
Mit einem kleinen Coronabauch und ganz viel Netflix-Schauen. Nein, im Ernst, ich denke, mir ist es da gegangen wie vielen anderen auch. Diese Zeit hat uns sehr viel Durchhaltevermögen abverlangt. Als der erste Lockdown kam, hab’ ich mir zunächst schon gedacht: „Na servas, was wird das?“. Aber dann habe ich mir gesagt: „Nutz die Zeit.“ Ich habe viel gelesen und auch das neue Programm ist in dieser Zeit entstanden.

Haben Ihnen die Auftritte gefehlt?
Ja, denn auch wenn man Hilfen bekommt: Man will ja arbeiten und das neue Programm spielen. Deshalb ist es schön, wenn es jetzt wieder Richtung Normalität geht. Ich hoffe halt, dass wir uns später erinnern und sagen „Weißt noch, Corona?“ und nicht, dass uns das alles noch jahrelang in dieser Dimension begleitet.

Regie bei Ihrem aktuellen Programm führte Ihre Kollegin Nadja Maleh. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Im „Grand Hotel“ gibt es ja viele skurrile Typen, in Summe mehr Figuren als in anderen Programmen. Deshalb wollte ich die Nadja fragen für die Regie, weil sie viel Erfahrung hat mit verschiedenen Rollen. Sie hat mir da sehr geholfen.

Mitte der 1980er-Jahre sammelten Sie in der Schule erste Bühnenerfahrung. War Ihnen damals schon klar, wo Ihre berufliche Zukunft liegt?
Ja, irgendwie schon. Begonnen hat es mit einem Projekt zum Schulschluss, daraus ist dann (auf Initiative unseres Deutschlehrers) eine richtige Schülerkabarettgruppe geworden. Wir haben damals sogar den allerersten Grazer Kleinkunstpreis gewonnen.

Den Steirer hört man Ihnen auch an. Wie wichtig sind Ihnen Ihre regionalen Wurzeln?
Ich bin kein Patriot, aber ich fahre gerne in die Steiermark. Dort sind meine Eltern, meine Brüder. Dass man mir beim Reden den Steirer anhört, ist einfach so. Bestimmt hat die lange Zeit in Wien schon auf meine Sprache abgefärbt, aber die steirischen Wurzeln sind unverkennbar da.

Musizieren Sie auch privat? Welche Musik hören Sie am liebsten?
Wenn ich die neuen Lieder einübe, musiziere ich natürlich. Auch sonst spiele ich ab und zu Gitarre, wenn’s passt. Musik höre ich gerne: Rock, Blues, Jazz, Funk, Soul. Frank Zappa, Led Zeppelin, Tom Waits.

Im OVAL – Die Bühne im EUROPARK treten Sie an einem Freitag, den Dreizehnten auf. Sind Sie abergläubisch?
Nein, bin ich nicht. Ich habe im OVAL schon sehr viele klasse Auftritte gehabt, da waren immer liebe Leute da. Das wird schon gutgehen. Auch an einem Freitag, den Dreizehnten.