Malarina

Malarina zählt zu den prägnantesten politischen Stimmen im heimischen Kabarett. Mit bissigem Humor, klarem analytischem Blick und einer Vorliebe für provokante Bühnenfiguren seziert sie gesellschaftliche Klischees, politische Strömungen und die feinen wie groben Unterschiede zwischen „Schwabos“, „Tschuschen“ und „Elite-Tschuschen“. Dabei bleibt ihr Zugang nie plump – Malarina verbindet pointierte Satire mit historischen und kulturellen Kontexten und liefert so Infotainment auf höchstem Niveau.

Vom serbischen Dorf ins österreichische Kabarett
Geboren 1990 in einem serbischen Dorf ohne Autobahnanschluss, kam Marina Lacković – so ihr bürgerlicher Name – als Kind nach Innsbruck, wohin ihre Eltern als Gastarbeiter gezogen waren. 2011 zog es sie nach Wien, wo sie ein Langzeitstudium der Vergleichenden Literaturwissenschaft begann und nebenbei für ORF Online arbeitete. Auf die Bühne brachte sie 2019 Denice Bourbon vom „Politically Correct Comedy Club“ – der Startschuss für ihre Kabarettkarriere.

Mit ihrem Debüt „Serben sterben langsam“ feierte Malarina große Erfolge, wurde 2022 mit dem Förderpreis des Österreichischen Kabarettpreises ausgezeichnet und trat unter anderem im ORF-Sommerkabarett auf. Es folgten Auftritte in „Was gibt es Neues?“, „Die Anstalt“, „Pratersterne“ und beim Donauinselfest. Ihre Mischung aus persönlicher Perspektive, politischer Satire und kultureller Beobachtung brachte ihr zudem den Salzburger Stier 2023, den Deutschen Kleinkunstpreis 2024 und den Mindener Stichling 2024 ein.

Gesellschaft unter der Lupe
Malarina ist bekannt dafür, Klischees nicht nur zu spielen, sondern sie zu zerlegen – und so gesellschaftliche Mechanismen offenzulegen. Aus einer klar feministischen Perspektive beleuchtet sie, wie patriarchale Strukturen in Ost- und Westeuropa unterschiedlich gewachsen sind, warum wirtschaftliche Chancen und politische Stagnation oft Hand in Hand gehen und weshalb traditionelle Rollenbilder für manche Frauen auch eine bewusste Strategie sein können.

In Interviews zeigt sich ihr scharfer Blick auf aktuelle Entwicklungen: Sie beobachtet neue Trends zu konservativen Frauenbildern – etwa in Social Media, wo sich junge Influencerinnen bewusst an Rollenmodellen aus den 1950er-Jahren orientieren. Sie spricht offen über die widersprüchliche Rolle von Schönheitsidealen, von Botox bis Facelifting, und ordnet diese in größere gesellschaftliche Dynamiken ein. Auch in ihren Kabarettprogrammen spart sie nicht mit politischer Analyse: So ist ihre Bühnenfigur im aktuellen Programm bewusst bürgerlich und ÖVP-nah – eine ironische Zuspitzung, um Machtverhältnisse sichtbar zu machen.


Neues Programm „Trophäenraub“ im OVAL
In ihrem zweiten Soloprogramm „Trophäenraub“ schlüpft Malarina in die Rolle einer bürgerlichen Pseudo-Feministin, die beschlossen hat, das Patriarchat für sich zu nutzen, statt es zu zerschlagen. Auf der Suche nach einem wohlhabenden Partner datet sie sich durch die Geschichte – von den Jägerinnen der Altsteinzeit bis zu den „Trophy Wives“ unserer Zeit. Dabei verknüpft sie historische Perspektiven, gesellschaftliche Analyse und bissige Satire zu einem Abend, der gleichermaßen unterhält und Denkanstöße liefert.

Am 18. September steht Malarina mit ihrem neuen Programm auch auf der OVAL-Bühne. Sichern Sie sich jetzt Ihre Tickets für einen Kabarettabend, der weit über schnelle Pointen hinausgeht – scharfsinnig, klug und unverwechselbar Malarina.

Quellen:

https://malarina.com
https://de.wikipedia.org/wiki/Malarina_(Kabarettistin)
https://www.falter.at/zeitung/20250304/denke-melania-trump-hat-donald-gut-im-griff